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Mal wieder an die Oder

Ganz ohne Vorplanung zog es mich am Freitag an die Oder bei Küstrin, um endlich einen Welsansitz am Fluss zu starten. Zusammen mit einem Kollegen, der bereits im Vorfeld einen guten Platz ausgesucht hatte, erreichten wir abends den Fluss und mussten zunächst unser ganzes Angelzeug "kilometerweit" bis an die Buhnen schleppen. Als das ganze Geraffel endlich an den Buhnen lag, waren wir schon zweimal durchgeschwitzt und hatten nebenbei meinen kleinen Wagen geschrottet, der unter dem Gewicht, das wir ihm zugemutet hatten, einfach zusammenbrach.

Die Ruten wurden sorgfältig montiert und mit frischen Würmern bestückt und am Buhnenkppf ausgeworfen. Ich fischte zum ersten Mal mit einer U-Pose, mein Kollege entschied sich für eine normale Pose. Bisse kamen erst gegen Morgen, als es schon begann hell zu werden. Aber sie waren sehr zaghaft, wahrscheinlich nur die Kinderstube, die zum Frühstück unterwegs war.

Überhaupt war die Nacht sehr ruhig, kein Rauben, kein Platschen. Typisch für die zickige Oder, man weiss, die Fische sind da, aber sie beissen nicht. Immer wieder mal durchstiess ein Fischkopf die Wasseroberfläche oder der Rücken eines Rapfen zeigte sich. Auch das Wechseln auf Köderfisch brachte keine Änderung. Der einzige Wels hatte zwanzig Zentimeter und biss auf einen einzelnen Tauwurm, der eigentlich für einen Aal gedacht war.

Der Tag begann mit ausführlichem Regen und andauerndem Wechsel der Windrichtung, immer wieder zogen dunkle Wolken über uns hinweg und die Oder zeigte sich im schönsten Farbenspiel. Gemütlich und ausgepowert begann das Packen und der Rücktransport.

Wie schön, dass man hier auch gerne ist, wenn die Fische nicht beissen. Vielleicht beim nächsten Mal.....


Sandbank und der Zufluss eines großen Altarmes


"Unsere Buhne"


Die Wasserpolizei rauscht vorbei und macht mächtig Wellen.


19.06.2011, Autor: Jürgen


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