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Im Winter an der Kleinen Müritz

"Im Winter an die Müritz? Was wollt ihr denn da fangen?" - so und ähnlich lautete die Mehrzahl der Kommentare, als ich von meinem Plan erzählte, an die Müritz zu fahren. Zuletzt der Fischer in Vipperow konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und hat sich wohl sein' Teil insgeheim gedacht.


Wie das aber immer so ist, wenn man Urlaub hat, kann man angeln fahren, also mussten wir jetzt los. Drei Tage auf der Kleinen und Großen Müritz Hechte suchen, das war der Plan. Sonntags bei der Anreise schon ein Dämpfer, Dauerregen verhinderte schon das Ausladen des Autos, vom Angeln ganz zu schweigen. Der liess aber später nach und bis zum Abend waren immerhin die Köderfische gefangen und eine leckere Suppe gekocht.

Am Morgen sind wir dann hoch zur Müritz gefahren, wo ich meine neuen Wegpunkte im GPS ansteuern wollten. Das klappte ja auch, aber nirgends konnten wir ein Fischsymbol entdecken. Ab und an mal ein paar Kleine im Mittelwasser, aber sonst gähnende Leere auf der großen Wasserfläche. Unverdrossen kurbelten wir dennoch unsere Kunstköder, stiessen aber auf keinerlei Widerstand.

Als wir bis auf Höhe der kleinen Ludorfer Kuhle immer noch keinen Fisch fanden, kehrten wir um, um unser Glück auf der Kleinen Müritz zu probieren, bevor es dunkel wird. Als dort auch nichts ging, kehrten wir zu der großzügigen Steinlage des Fischers zurück, wo wir einige Köderfische an der Pose anboten. Diesmal liessen sich auch zwei gute Küchenhechte überreden und landeten bald auf dem Filetiertisch.

Abends wurde es deutlich kälter und der Nebel überzog die ganze Landschaft, es war eine unwirkliche Szenerie, die sich uns darbot. Auf den ausgelegten Zanderruten konnte man erste Eispartikel sehen. Zwar meinte der Fischer, die Zander seien gerade woanders, aber auf was sollten wir schon groß angeln, wenn Aal und Quappe gesperrt sind.  Wir hatten auch einige Zupfer, die kleinen Plötzen wurden ein paar Meter abgeschleppt, aber dann war wieder Ruhe. Kein einziger richtiger Biss.

Am Dienstagmorgen bei strahlendem Sonnenschein wollten wir uns den nahegelegenen Müritzarm ansehen, aber schon wenige Meter nach der Brücke war der See über Nacht zugefroren. Die Eisschicht war nicht allzu dick, aber Angeln war unmöglich.

Also doch wieder auf die Große Müritz. Auch dieser Plan ging nicht auf, einige Meter hinter unseren Stegen war auch die Kleine Müritz mittlerweile zugeeist. Also haben wir den restlichen Tag ausgiebig den eisfreien Bereich beangelt, auf den Abend noch nen Hecht gefangen und am nächsten Morgen mussten wir leider schon nach Hause.

Fangtechnisch zwar wenig erfolgreich haben wir doch viele Erfahrungen zum Thema Angeln und Kälte/Eis gemacht, aus in herrlicher Landschaft aufgehalten und ein prima Quartier mit Seeblick gehabt. Und das drei Tage lang ganz für uns alleine.

Das kann man im Sommer nicht haben!





29.01.2012, Autor: Jürgen


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