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Kleiner Ausflug an die Oder

Als ich heute morgen auf dem Wetterbericht von Windstärke neun und heftigen Böen las, war mir klar, dass ich die Angelruten beruhigt zuhause lassen konnte.

Dafür habe ich aber meine Rollerskates eingepackt, die ich schon lange mal auf dem Oderdeich antesten wollte.
Das mag zwar bei diesem Wind auch keine so tolle Idee sein, aber Spass muss eben manchmal auch erarbeitet werden. Doch davon später.

Zuerst einmal galt es, überhaupt an die Oder zu gelangen. Weil es auf der B 109 so langsam ging (ein Unfall mit Blechschaden und zweimal Schranke für die Regionalbahn), bog ich hinter Steinberg rechts ab, fuhr über Haselberg nach Wriezen und musste dort ein drittes Mal vor verschlossener Schranke halten.
Dort kam ein Feuerwehreinsatz dazu und ich dackelte dem recht langsamen Feuerwehrauto hinterher. Kurzentschlossen fuhr ich geradeaus statt links und fand mich bald in Letschin.

Hier endeten meine mitgebrachten Landkarten und weil mir alle Namen bekannt vorkamen, fuhr ich glatt im Kreis um Genschmar herum, um dann über Gorgast und Bleyen endlich an der Oder zu landen. An den Hauptstrom war kein Rankommen, alle Wiesen und Wege waren überschwemmt. Nach einer ausgiebigen Rast weiter den Deich entlang und bald darauf erneut das Auto geparkt.

Trotz des heftigen Windes eine herrliche Stimmung, überall Gänse, Schwäne, einige grosse Raubvögel, diverse Entenarten und so weiter. Mutig habe ich mir die Rollerskates angezogen und mich auf den schmalen Deich begeben. Der Wind trieb mich sofort nach Nordwest, ohne eine Bewegung meinerseits nahm ich schnell Fahrt auf. Doch halt, vor dem Vergnügen kommt bekanntlich die Arbeit.

Und so fuhr ich unter grösster Anstrengung und mit tatkräftiger Unterstützung von Biko, dem ich sein Geschirr angelegt hatte, gegen den Wind. Das ging auch besser als gedacht und schnell hatte ich einige Kilometer zurückgelegt. Dabei kam ich aber doch sehr ins Schwitzen und das ist bei so einem Wetter ziemlich ungesund, deshalb ging es nach einer kleinen Pause alleine mit der Kraft des Windes zurück.

Wir fuhren an Genschmar vorbei nach Nieschen, wo ich den Nachmittag mit einem ausgedehnten Spaziergang ausklingen liess. Auch hier konnten wir den Hauptstrom wegen des Hochwassers nicht erreichen. Man sieht aber an den Bäumen, dass das Wasser bereits zurückgeht. In einigen Wochen komme ich wieder, dann aber mit den Angelruten im Gepäck.

Feuerwehreinsatz bei Wriezen

Als Skater auf dem Deich

Hochwasser bei Nieschen

Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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