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Letzten Samstag in der Uckermark


Hier sieht man sehr gut, wie viel Wasser dem Gottssee gerade fehlt.

Pfahlbau am Lübbelowsee

Das Boot braucht noch einige Pflege, bevor es wieder ins Wasser darf....
Nachdem ich den Samstagmorgen in Berlin ziemlich vertrödelt hatte, bin ich gegen dreizehn Uhr beim Fischer in Hahnwerder am Kölpinsee angekommen. Dort habe ich für dreiunddreissig Euro meine Jahresangelkarte für die Seen der Uckermärker Fischereigenossenschaft inklusive Sabinensee und Mühlensee erstanden.

Wir unterhielten uns noch über die schlechte wirtschaftliche Situation der Fischer an den Seen und an der Küste, bevor ich zurück nach Götschendorf fuhr. Dort besuchte ich einen alten Bekannten auf seinem Grundstück, das ebenfalls am Kölpinsee liegt. Hier pfiff trotz des Sonnenscheins ein kalter Wind über den See und wir hatten schnell gefrorene Ohren.

Deswegen fuhren nach Besichtigung seiner Stege und eines Pontons gemeinsam über einige Kilometer Waldweg an den Lübbelowsee, den ich mal vergeblich gesucht hatte.

Wir kamen auf einer kleinen Lichtung an, wo einige Pfahlhütten ins Wasser gebaut sind. Die Hütten verbreiten einen seltsamen Charme, Datsche und Bootshaus in einem, der Traum jeden Anglers. Mein Bekannter gab mir noch einige Tipps zum Angeln im See, bevor sich unsere Wege trennten und ich zum Gottssee weiterfuhr.

Der leidet an bedrohlichem Wasserverlust. Trotz der vielen Niederschläge der vergangenen Wochen ist der Wasserstand mindestens zwanzig Zentimeter flacher, als im Vorjahr. Dies lässt sich an den Ablagerungen eines Reifens am Steg gut ablesen. Der See ist ein Durchströmungsgewässer und nur knapp zwei Meter an der tiefsten Stelle, da machen zehn Prozent weniger Wasser schon viel aus.

Schnell noch nach dem Boot gesehen, dann ging es weiter an den Sabinensee. Vorn am Badesteg warf ich kurz die Angeln aus, um die Sonne zu geniessen, aber bei so viel Wind ist mir bald die Lust vergangen. Fische waren auch keine da.

Weiter hinten liegt unser Boot, es ist wieder mal in einem sehr schlechten Zustand und wird im Frühjahr einige Stunden Arbeit abverlangen. Ich frage mich jedes Jahr wieder, warum ich den alten Schrottkahn noch halte, aber ich liebe ihn einfach. Wenigstens ist er jetzt wasserdicht und die Reparaturen beschränken sich auf den Innenbereich.

Es war ein herrlicher Vorfrühlingstag, denn die Natur in der Uckermark ist noch keineswegs im Frühling angelangt, viel Lust auf Angeln und Entdeckungen habe ich mitgenommen und viel Informationen und Anregungen haben mir den Nachhauseweg verkürzt.
Der Hund lag denn auch todmüde hinten im Auto und nach Einbruch der Nacht waren wir zurück in Berlin.
Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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