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Kölpinsee statt Werbellinsee!

Endlich Freitagmorgen. Heute sollte es nach langem Warten losgehen mit der Erkundung des Werbellinsees.

Beim Fischer und bei der Bootsvermietung hatte ich angerufen und Erkundigungen eingeholt, das Auto ist vollgepackt mit Ruten, Rollen, Köderboxen und was man sonst noch so braucht für einen Tag auf dem Wasser.

Nach entspannter Autobahnfahrt sind wir um zehn beim Fischer am Werbellinsee auf den Hof gefahren und wollten unsere Angelkarten abholen. "Zweimal Raubfisch bitte" schallte es über die Theke und "Raubfisch ist noch gesperrt bis 1. Mai" schallte es zurück. Uff! Lange Gesichter auf unserer Seite der Theke.
Anscheinend laichen die Hechte im kalten Wasser des Werbellinsees erst später, als dumme Berliner wussten wir das aber nicht. Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns, dem Fischer am Kölpinsee einen Besuch abzustatten und den Hechten dort unsere neuen Köder zu zeigen.

Über Joachimsthal und Ringenwalde war es kein weiter Weg und nach zwanzig Minuten sind wir beim nächsten Fischer auf den Hof gefahren. Dort wurden wir freundlich begrüsst und konnten gleich anfangen, das Boot zu beladen, während der Fischer die Angelkarten ausschrieb.

Gegen elf waren wir auf dem Wasser und es dauerte keine zehn Minuten, als Frank das erste Mal "Biss" schrie. Eine wunderschöne Hechtdame hatte seinen Shad eingesaugt und liess sich nach einigem Kampf in unser Boot hieven. Nachdem Frank den Gummifisch vorsichtig entfernt hatte, wurde die Hechtdame behutsam zurückgesetzt und nachdem ich Sie ausdauernd geschaukelt hatte, verschwand sie unterm Boot.

Von dem schnellen Erfolg angestachelt wurfen und kurbelten wir wie die Wilden, um schnell noch einen draufzusetzen. Zwischendurch ging mal ein Fisch beim Anschlag verloren, dann hatte Frank wieder einen schönen Biss und konnte bald den nächsten Hecht, diesmal allerdings deutlich kleiner, landen.

Bei mir wollte trotz ausdauerndem Wechsel der Köder einfach nichts beissen, bis ich schliesslich weg von den großen Wobblern und Gummifischen zu einem kleinen orangefarbenem Shad aus Franks Köderkiste wechselte.
Ich hatte nämlich meine Box mit dem kleinen Shads im Auto gelassen, weil ich heute nur mit richtig grossen Ködern fischen wollte. Frei nach dem Motto: Große Köder fangen große Fische! Nun dauerte es auch bei mir nicht lange und ich konnte einen stattlichen 45er landen, abhaken und verschwinden sehen.

Mittlerweile hatten wir einige Stellen abgefischt und herausgefunden, dass die Hechte nicht tiefer als drei Meter standen. Mit dem Echolot erkundeten wir die Rinnen und Kanten, hielten nach Angelstellen am Ufer Ausschau und warfen weiter fleissig unsere Shads.

Trotz weitgehend flachen Untergrunds hat der See einige scharfe Kanten, mehrere tiefe Löcher, von denen wir eines ausmachen konnten und viele kleine Barschberge, die über die gesamte Fläche verteilt sind. Vor allem im Bereich der kleinen Inseln nahe bei Götschendorf bietet sich eine vielfältig wechselnde Untergrundstruktur. Hier ist der Wasserspiegel auch deutlich niedriger als im grossen Hauptbecken.

Nach einer Mitttagspause war es dann wieder Frank, der nochmal punktete und einen schönen Barsch landen konnte. Weitere Bisse blieben dann aus. Der Bootsmotor drehte immer langsamer, die Batterie hatte ja auch viel zu tun heute, den ganzen Tag blies nämlich kräftiger Wind über den See. Mit Hilfe einiger unterstützender Ruderschläge gelangten wir am späten Nachmittag zurück zum Fischer.

Auf dem Weg zur Autobahn machten wir noch einen Stop am Sabinensee, wo ich es mir nicht verkneifen konnnte, noch einige Würfe zu machen und prompt hatte ich schon beim dritten Wurf einen weiteren Schniepel an meinem Gummi. Auch der war schnell freigelassen und damit konnte ich entspannt aufhören und wir fuhren zurück nach Berlin.

An dieser Badestelle (der einzigen am See) haben wir unsere Mittagspause gemacht. Der Himmel war noch ganz zugezogen, aber zum Glück hat es nicht geregnet. Also ein tolles Hechtwetter.
Abends ist dann sogar die Sonne noch rausgekommen.

Wels in der Oder

01.12.2008, Autor: Jürgen


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